und ab geht's ... scheint die Sonne? schon mal orientieren: |
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Allenthalben große Freude: Seit 50 Jahren verschwistert |
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Wer hätte das gedacht, als die Emissäre aus Sorgues im Herbst 1972 in Krofdorf-Gleiberg aufschlugen und um eine Partnerschaft baten? Mehr als ein Jahrzehnt hatten sich die kommunalpolitisch Verantwortlichen vergebens um eine Jumelage mit einer Ortschaft jenseits des Rheins bemüht. Dann kamen Bürgermeister Fernand Marin und sein Mitstreiter Roland Rampal – und daraus wurde das, was man Erfolgsgeschichte nennen könnte. Bis zu 1000 und ein paar mehr Menschen aller Generationen waren es in den ersten eineinhalb Jahrzehnten, die alljährlich teilhatten an Begegnungen hier wie dort, als Reisende und als Gastgeber. Bislang ist es uns nur unzureichend gelungen, dies auch – auf aktuellem Stand – zu dokumentieren. Jetzt, im Nachgang zum 50-Jahre-Veranstaltungsreigen, sind wir ein bisschen weiter, liefern Informationen und vermitteln Durchblick in Sachen Sorgues-Partnerschaft. Ganz frisch und aus Gründen der Aktualität ganz oben eingestellt ist der recht umfangreiche Bericht zum Fest-Wochenende. Darunter folgt das Foto-Album zum Fest-Wochenende, bestückt mit Fotos von Justine Richard (Stadt Sorgues, Kommunikation), Christoph Konnertz, Norbert Schmidt und Eric Murzilli / M. Housseini („C’est pour toi“). Im dritten Kapitel dokumentieren wir die Ehrung für Edith Silve. Gründerin und Vorstandsmitglied der Amicale des Déportés Résistants du Train Fantôme, haben sie und ihre Mitstreiter der Jumelage mit Wettenberg einen u nschätzbaren Dienst erwiesen, ihr einen konkreten (lokal-)historischen Unterbau verschafft. Folgen wird an dieser Stelle noch ein bereits in Arbeit befindliches Interview mit unserem Ehrenvorsitzenden: Altbürgermeister und Partnerschaftsgründer Günter Feußner ist seit dem 1. Oktober erster Ehrenbürger der Stadt Sorgues. Weitere Abhandlungen zu seiner Arbeit und zu seinem Wirken finden sich im Archiv Aktuelles (Ehrenvorsitz für Günter Feußner / Juni 2010) und unter „Sehnsucht.Süden.“ (Blick auf ein langes Leben mit viel Süden). Unter „Versuch einer kleinen Liebeserklärung“ öffnet sich ein ganz persönlicher Sorgues-Stadt-Spaziergang, den zu gehen sich unbedingt lohnt – wenn man Zeit und innere Ruhe hat. Erstellt ist er von Norbert Schmidt, der hier zudem seine erste journalistische Veröffentlichung zum Thema Sorgues darlegt, eine Erzählung über die damals angehende Partnerstadt, publiziert im „Gießener Anzeiger“ im September 1972 auf Basis eines ersten Besuches dortselbst im Sommer zuvor. Wer gegen das Vergessen arbeitet, darf keine Möglichkeit verstreichen lassen: Daher steht „Wir Deutschfranzosen und der Train Fantôme“ sowohl unter Sorgues als auch unter einem eigenen Menüpunkt. Schon seit geraumer Zeit findet sich ein ganz normaler, eher touristisch motivierter Stadtrundgang zu Sorgues. Ganz geschickt: Wer die Straßenkarte anklickt, stößt auf aufploppende Fotos. Oben rechts finden sich Routenplaner, Stadtplan und Wetterhinweise. An die Anfänge der Partnerschaftsbemühungen u.a. mit Calvisson bei Nîmes erinnern zwei unter Geschichte(n) abgeheftete Erzählungen. Wie es mit Sorgues losging und was sich in den ersten zehn Jahren tat, das ist genau dort nachzulesen: 10 Jahre Partnerschaft. Wir haben die damals erschienene Festschrift als PDF eingestellt. Bilder aus der gesamten gemeinsamen Zeit finden sich unter 50 Jahre Jumelage auf "Sorgues Retro". Mehr als anregend – und mit vielen Gesichtern von treuen Weggefährten. Was fehlt? Vielleicht die Betonung eines Satzes aus dem Bericht zum Fest-Wochenende. Zitiert wird dort zunächst Louis Versepuy (+1976), ein Jumelage-Aktives aus den ersten Jahren: „Aus den Samen von heute werden die Früchte von morgen – zu ernten von Kindern und Kindskindern.“ Dies haben wir, die Jungen und Jüngeren von damals, fünf Jahrzehnte mit Erfolg beherzigt. Auch die neuerliche Begegnung, die Feier dieser Geldhochzeit, ist im Generationen übergreifenden Miteinander das Ausbringen eines Samenkorns. Allen Unken zum Trotz sagen wir: Die Partnerschaft lebt! Und die Partnerschaft hat Zukunft. Zum Beleg führen wir die Vergangenheit von heute an, denn sie war fünf Jahrzehnte lang selbst ungewisse Zukunft. Was ist doch ein stattlicher Europa-Baustein daraus geworden.
Ensemble, c‘est tout. Zusammen ist man weniger allein. |